Weilerer Vortragekreuz

Kreuz aus der Zeit Hildegards von Bingen

 

Vortragekreuz

Seit Anfang 2016 besitzt die Pfarrgemeinde eine Nachbildung des kunst- kirchengeschichtlich bedeutsamen romanischen Weilerer Vortragekreuzes, dessen Original sich seit 1978 als Depositum im Trierer Domschatz befindet.

In einem feierlichen Hochamt wurde am Ostermontag 2016  das Kreuz eingesegnet und der Gemeinde vorgestellt.

Für Weiler bedeutet dieses Kreuz viel mehr als nur ein Kunstgegenstand aus dem 12. Jahrhundert, denn es hat auch eine große Bedeutung für unsere Regionalgeschichte. Aus vielfältigen Indizien zeichnet sich ein direkter Bezug mit dem Kloster Rupertsberg ab.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass das Hofgut in Weiler ein wichtiger Bestandteil des Klosters Rupertsberg war. Die Datierung des Kreuzes aufgrund seiner Ikonographie und stilistischer Merkmale fällt genau in die Zeit der Klostergründung auf dem Rupertsberg. Die Möglichkeit eines direkten Zusammenhangs zu Hildegard von Bingen und ihrem Kloster ist ein wichtiger Aspekt der heimatgeschichtlichen Bedeutung dieses Kreuzes. Territorial gehörte Weiler und der Rupertsberg über Jahrhunderte zum Kurfürstentum Mainz. Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 lag das Kloster im Gemeindebann von Weiler. Der Rupertsberg gehörte damit auch formal zur Pfarrgemeinde Weiler. Daraus ergibt sich eine schlüssige Erklärung, dass möglicherweise das Original seinerzeit mit der Auflösung des Klosters nach Weiler kam.

Die Nachbildung des Weilerer Vortragekreuzes ist sichtbares Zeichen und bleibende Erinnerung an diesen außergewöhnlichen und historisch bedeutsamen Kunstgegenstand.

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