• Kleine christliche Gemeinden

Lokale Kirchenentwicklung

Lokale Kirchenentwicklung mit weltkirchlichen Impulsen

 

Kirche – Was führt weiter ?
Gerade wir hier auf dem Rupertsberg, dort wo die Äbtissin Hildegard im Mittelalter ihr Kloster gründete und im wahrsten Sinne des Wortes „wegweisende“ Gedanken niedergeschrieben hat, sind wir durch den Weggang einer unserer beiden Priester mit der harten Realität unserer priesterarmen Gesellschaft konfrontiert worden.
Aber es ist nicht nur die in Deutschland zahlenmäßig immer mehr zurückgehende Priesterzahl die uns Christen immer mehr zum Grübeln bringt. Die zunehmende Säkularisierung unserer Gesellschaft, einhergehend mit triefgreifenden Veränderungen der Sozialstruktur und nicht zuletzt eine tiefe Gottes- und Sinnkrise rütteln an unseren Grundfesten. Nicht zuletzt deshalb wurde die jetzt im Bistum stattfindende Synode ins Leben gerufen und beschäftigt sich mit diesen Themen und der Zukunft unserer Kirche – vielleicht sogar unseres Glaubens.
Erzbsichof Zollitsch hat den Satz geprägt „Wir führen nicht mehr weiter, was nicht weiterführt.“ Aber was führt denn weiter? Wie wird es weitergehen mit unserer Gemeinde, unserer Pfarrei, unserer Kirche?
Viele von uns, auch ich selbst, können noch aus den Zeiten schöpfen, als unser Kirche als „Volkskirche“ auch hier in Bingerbrück viele unserer Lebensbereiche durchdrungen hatte und der Glaube Bestandteil unseres täglichen Lebens war. Das mündete in einem großen Gemeinschaftsgefüge und äußeres Zeichen dieses Lebensgefühls und Gefüges war dann der sonntägliche Gottesdienst. Was ist anders geworden?

Bingerbrueck 1965

Viele Menschen – viele Christen?

Bingerbrück 1965

 

Aus meiner Sicht haben wir in Deutschland Gott als wesentlichen Bestandteil unserer eigenen Lebensmitte schlicht „vergessen“. Wenn ich mich selbst hinterfrage was in den letzten Jahren unser Leben – auch im Rahmen der zunehmenden Globalisierung – geprägt hat, dann tauchen viele wichtige Dinge des täglichen Lebens auf – auch Gott – aber die Wertigkeit hat sich verschoben. Und so sind viele von uns ein bißchen „gottlos“ geworden.
Die alles überlagernde Struktur- und Mängeldiskussion, die fortschreitende Notsituation, die Formen der Kirchlichkeit in immer größer werdende Seelsorgeeinheiten begleiten diese Entfernung vom Göttlichen.
Im Herbst 2013 wurde im Bistum Trier – quasi parallel zur Bistumssynode – ein Projekt „Lokale Kirchenentwicklung mit weltkirchlichen Impulsen“ gestartet. Besonders der Weg der „Kleinen Christlichen Gemeinschaften“ in Afrika und Asien wird seit einigen Jahren auch Deutschland mit großem Interesse beobachtet und als „…Anregung und Inspiration für Prozesse lokaler Kirchenentwicklung genutzt. Bei dem Bistumsprojekt geht es nicht darum, Fremdes einfach zu kopieren, sondern sich im Rahmen der Lerngemeinschaft Weltkirche bereichern zu lassen, um den eigenen Weg mit neuen Perspektiven zu gestalten. …“

Flamme weitergeben

 

Wichtige Fragen in Prozessen in diesem Projekt sind:
* Welche Menschen sind in unserem Umfeld?
* Wie zeigt sich spirituelles Leben in unserer Pfarrei?
* Wer lebt mit uns: Freude, Hoffnung, Trauer und Angst?
* Eucharistie, Verantwortung vor Ort und für das Ganze
Wenn wir diese Punkte betrachten, dann wird mir deutlich, dass genau diese Punkte früher auch bei und für uns wichtig waren. Das heißt aber auch, dass dieses Projekt nicht etwas ganz Neues entwickelt, sondern vielmehr ansetzt bei der konkreten Situation vor Ort. Das bedeutet hier auf dem Rupertsberg auch, dass alles was uns lieb geworden und (übrig) geblieben ist, solange wie möglich erhalten bleibt.
Aber wir schauen auch, wie wir noch mehr zu einem Ort des Glaubens werden, der Gott – oder das Wort Gottes – mehr in unsere Mitte stellt und wie wir bei Betrachtung der Wirklichkeit unserer Gemeinde, diese im Lichte des Evangeliums deuten können.
Einige Mitglieder unseres Pfarrgemeinderates haben sich bereit erklärt in diesem Projekt des Bistums mitzuarbeiten und sie werden die Gemeinde nach einem ersten Treffen in Trier, das im Mai 2014 mit den Projektverantwortlichen stattfinden wird, darüber informieren.

Carl Woog – 25.04.2014

 

Projekt „Lokale Kirchenentwicklung mit weltkirchlichen Impulsen“

Drei Wochen waren u.a. zwei Gemeindemitglieder aus Bingerbrück im Rahmen des Projektes in Bolivien unterwegs. Hier ein Bericht zu der Reise:

AZ_Bericht Bolivienreise (bitte anklicken)

 

Projekt „Lokale Kirchenentwicklung mit weltkirchlichen Impulsen“

Die zweite Reise im Rahmen des Projektes führt eine Gruppe des Bistums im Februar nach Indien. Aus der Pfarreiengemeinschaft Rupertsberg nehmen Frau Franz, Frau Bachner und Bruder Markus teil.

PDF-Datei Gruppe die im Februar nach Indien reist
PDF-Datei, 235 kB



Den Bericht über diese Indienreise finden Sie unter folgendem Link:

http://www.bistum-trier.de/news-details/pressedienst/detail/News/sich-gemeinsam-auf-den-weg-machen-2/